Meisterwurz - eine Einführung
Ihren Namen verdankt sie dem Ruf als „Meister aller Wurzeln“, da man ihr außergewöhnliche Wirkungen zuschrieb. Die robuste Pflanze wächst ca. 30 cm bis 1 m Hoch, blüht im Hochsommer weiß und verströmt einen würzigen Duft, der an Sellerie und Möhren erinnert. In den Tiroler Alpen wächst Meisterwurz bevorzugt auf humusreichen Bergwiesen und steinigen Hängen in Höhenlagen von etwa 1.200 bis 2.700 Metern.
Tradition und Bedeutung
Der Meisterwurz-Schnaps ist Teil der Zillertaler Identität. Seit Jahrhunderten destillieren Bergbauern aus der Wurzel einen Schnaps, der ursprünglich oft medizinischen Zwecken diente. Die Meisterwurz galt als Hausmittel gegen allerlei Leiden und fehlte in kaum einem Bauernhaushalt. Zugleich entwickelte sich ihr Schnaps zum „geistigen“ Kulturgut der Region. Oft wird man im Zillertal gefragt "Mogsch a Schnapsl?". Auch bei festlichen Anlässen und nach der harten Almarbeit stieß man mit einem Gläschen Meisterwurz an.
Meisterwurz in der Moderne
Heute verbindet die Herstellung von Meisterwurz-Schnaps traditionelle Handarbeit mit moderner Brenntechnik. Ausgangspunkt sind nach wie vor die wild wachsenden Wurzeln aus den hochalpinen Lagen Tirols. Sie werden von erfahrenen Sammlern von Hand gestochen und nur unversehrte, aromatische Wurzeln gelangen in die Verarbeitung. Die Wurzeln durchlaufen dann eine mehrwöchige Ruhe in Alkohol. Am Ende steht die Destillation im Kupferkessel, wo meist durch mehrfache Destillation klarer Meisterwurz-Schnaps entsteht. Probieren lohnt sich.
